Seltene Krankheite, KMSK Wissensplattform, www.kmsk.ch

Entlastung,
Pflege, Betreuung
Entlastung, Pflege, Betreuung

Eltern von Kindern mit seltenen Erkrankungen kommen häufig an ihre psychische und physische Grenzen, ohne es zu merken.

Was sie brauchen sind verständnisvolle Ansprechpartner*innen sowie tatkräftige Entlastung bei der Pflege und Betreuung ihres betroffenen Kindes. Dabei gilt es möglichst früh entsprechende Betreuungs- und Pflegeangebote in Anspruch zu nehmen, auch damit Eltern Ruheinseln für sich als Paar, sich selbst oder die Geschwisterkinder schaffen können.


Informationen zum Haftungsausschluss

Wichtige Hinweise

Hinweis 1: Der Betreuungsaufwand ist insbesondere in der Vorschulzeit sehr hoch

Solange euer Kind noch nicht in den Kindergarten oder die Schule geht, ist der Betreuungsaufwand für euch Eltern besonders hoch und viele Eltern berichten, dass sie insbesondere in den ersten Lebensjahren ihres betroffenen Kindes an ihre Grenzen kommen. Gerade in dieser Zeit gilt es auf verschiedenste Entlastungsangebote zurückzugreifen. Hier gibt es nicht die eine ideale Lösung. Mit der Einschulung verringert sich der Aufwand dann in der Regel. Euer Kind ist dann regelmässig für einige Stunden aus dem Haus und Therapien werden zum Beispiel auch von Heilpädagogischen Schulen angeboten, sodass auch hier euer "Fahrdienst" entfällt.

Hinweis 2: Entlastung annehmen ist keine Schwäche und bewahrt davor, zu überlasten

Entlastung ist immens wichtig und kann unterschiedlich angenommen werden: Kinderspitex, Entlastungsdienst, Zivildienst, Hilfe durch Verwandte und Freunde, Putzfee, Hilfe beim Kochen oder auch in Notfallinstitutionen. Geht euer Kind in den Kindergarten, die Schule oder Ausbildung, erfahrt ihr auch hier Entlastung und Unterstützung. All das hilft, wieder Kräfte zu sammeln. Ihr solltet als Eltern kein schlechtes Gewissen haben, eure Kinder zwischendurch abzugeben. Letztlich kommt es eurem Kind zugute, wenn ihr eure Batterien aufladen könnt. So kann eine Perspektive doch folgende sein: "Wenn ich mein Kind von Fachleuten betreuen lasse, gebe ich ihm die Chance, die bestmögliche Unterstützung zu erhalten. Denn in erster Linie bin ich Vater oder Mutter - und kein Therapeut/keine Therapeutin, kein Sozialpädagoge/keine Sozialpädagogin, oder eine andere Fachperson". Selbstverständlich seid ihr immer noch die Expert*innen von eurem Kind, denn unbestritten verbringt ihr am meisten Zeit zusammen und kennt es am besten – und dennoch ist es wichtig, dass ihr euch nach Möglichkeit regelmässig kleine Ruheinsel gönnt. Gut ist, wenn man früh ein Entlastungssystem (ggf. aus mehreren Institutionen und (Fach-)Personen)  aufbaut und nicht erst, wenn es zu spät ist. Ein solches Netzwerk kann euch zudem helfen, langfristig zu planen. Um die Versorgung eures Kindes optimal zu planen und zu sichern, ist das Erstellen eines Betreuungsplans zentral. Und traut euch Ja zu sagen, wenn Freunde und Angehörige euch ihre Unterstützung anbieten.

Hinweis 3: Achtet auf eure Ressourcen und verschafft euch "Ruhepausen"

Gebt Acht darauf, dass ihr euch im Alltag so "Ruheinseln" verschafft, um neue Energie zu tanken. Ob ein Mittagessen, ein Kinobesuch oder ein Wochenende mit Freunden, zu zweit oder einfach mal alleine – versucht immer wieder aufs Neue, Inseln für euch zu schaffen und plant euch dies auch als Ritual in eure langfristige Planung ein. Solche sogenannten Coping Strategien können innerhalb der Familie sehr unterschiedlich sein. Dabei ist es wichtig, Entlastung zu organisieren (schaut hierfür bei Entlastung durch Pflege und Betreuung) und konkrete Zeitfenster für sich/die Partnerschaft oder auch die Geschwisterkinder zu schaffen.

Ein Terminplanungstool (z.B. Doodle) kann hierbei hilfreich sein, um Betreuungszeiten mit dem Umfeld und professionellen Entlastungsangeboten (z.B. Entlastungsdienst) zu planen.


Folgende Fragen können euch helfen, dass ihr euch über eure eigenen Bedürfnisse bewusst werdet:

  • Was tut mir gut?
  • Wie ist der Tagesablauf und wie können Zeitfenster geschaffen oder genutzt werden?
  • Wie kann ich entspannende Momente im Alltag einbauen?
  • Wer aus meinem Umfeld, bzw. meiner Familie kann mich wie unterstützen?

Hinweis 4: Betreuungsaufwand visualisieren, um Entlastungspotenziale zu erkennen

Schreibt doch mal ein Tagebuch darüber, was ihr den ganzen Tag hinweg mit eurem erkrankten Kind macht. Eine Visualisierung des Betreuungsaufwandes zum Beispiel anhand eines Tagebuches kann helfen, Entlastungsmöglichkeiten aufzudecken.

  • Wie lange braucht ihr für die verschiedenen Tätigkeiten?
  • Welche Hilfsmittel benötigt ihr dafür, wo werden sie besorgt und was kosten diese?
  • Wer übernimmt welche Aufgaben?
  • Welche Aspekte der Pflege und Betreuung belasten euch am meisten?

Zusätzlich kann die Einführung eines Punktesystems dabei unterstützen, die Belastung zu gewichten. Dies hilft euch dabei, die Herausforderungen zu priorisieren und kann allenfalls bei der Beantragung von Unterstützungsleistungen (z.B. durch die IV) beigezogen werden.

Hinweis 5: Ansprüche bei der IV geltend machen

Je nachdem, an welcher seltenen Krankheit euer Kind erkrankt ist und ob es ggf. von einem Geburtsgebrechen betroffen ist, habt ihr Anspruch auf Hilflosenentschädigung, Intensivpflegezuschlag, Assistenzbeiträge und/oder bestimmte Hilfsmittel. All diese IV-Leistungen können euch bei der Pflege und Betreuung eures Kindes unterstützen und entlasten. Prüft also für euer Kind, ob ihr ggf. Ansprüche auf bestimmte IV Leistungen habt. Schaut hierfür auch beiVersicherungsleistungen, Beantragung und Durchsetzung".

Hinweis 6: Mehr als nur klassische Entlastungsangebote nutzen

Schaut doch mal, was es neben den klassischen Entlastungsmöglichkeiten (wie z.B. die Spitex oder Entlastungsdienste) noch so gibt. Einige betroffene Familien nehmen beispielsweise Entlastung durch Tagesmütter oder Babysitter*innen wahr, um sich im Alltag kleine Ruheinseln zu verschaffen. Andere beschäftigen eine/einen Au Pair in ihrem zu Hause. Zudem kann auch eine professionelle Entlastung beim Putzen Zeit verschaffen, die ihr für euch selbst nutzen oder mit euren Kindern verbringen könnt, sodass der Haushalt nicht zum zusätzlichen Stressfaktor wird. Selbstverständlich sind diese Unterstützungsmöglichkeiten mit finanziellen Aufwänden verbunden und damit nicht immer machbar, doch möchten wir euch darauf aufmerksam, welche Lösungen andere Familien bereits für sich entdeckt haben.

Hinweis 7: Es müssen nicht alle Hilfsmittel neu gekauft werden

Hilfsmittel können mitunter gut "Second Hand" gekauft werden. Stöbert in den verschiedenen Kleinanzeigenportalen sowie  Social Media Gruppen (z.B. in unserer KMSK Facebook Gruppe). Vielleicht werdet ihr ja fündig. Hier lohnt es sich zudem einen Blick auf den deutschen Markt zu werfen, der in der Regel umfangreicher und kostengünstiger ist.

Hinweis 8: Entlastung hilft Beruf und Familie zu kombinieren

Berufstätige Eltern empfinden ihren Job häufig als einen Ort der Normalität, des Ausgleichs und der Ablenkung . Dabei ist Berufstätigkeit nicht in jedem Fall möglich und teilweise müssen Arbeitspensen reduziert werden. Betreuungs- und Entlastungsangebote im Alltag können euch helfen, einer (Teilzeit-)Beschäftigung nachzugehen. Die Plattform work+care hält hierbei noch viele Tipps für berufstätige pflegende Angehörige bereit.

Wichtige Fragen - Pflege

Welche Anlaufstellen gibt es, die auf die Pflege von betroffenen Kindern spezialisiert sind?

Kinderspitex

Die Kinderspitex ermöglicht es, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu Hause gepflegt werden und damit am Familienalltag teilhaben können. Sie bietet ebenfalls Beratung und Anleitung für Eltern an. Dabei werden sie von diplomierten, qualifizierten Pflegefachpersonen mit Erfahrung in der Kinderheilpflege unterstützt und betreut. Auch sterbende Kinder werden bis ans Lebensende von der Kinderspitex gepflegt und begleitet. Dabei übernimmt die Kinderspitex keine Hüte- und Entlastungsdienste. Die Leistungen müssen von einer Kinderärztin/einem Kinderarzt verordnet werden. Die Vergütungen der Invaliden- und/oder Krankenversicherung decken nicht die gesamten Pflegevollkosten. Die Restfinanzierung ist in den einzelnen Kantonen unterschiedlich geregelt.

In der Regel unterstützt die Kinderspitex beim administrativen Ablauf und holt die ärztliche Verordnung sowie die Kostengutsprache bei den Gemeinden/Kantonen ein und stellt die entsprechenden Anträge an die Krankenkasse oder die IV. Zudem arbeitet die Kinderspitex mit allen involvierten Diensten und regionalen Kinderspitalern eng zusammen.

Verein hiki (Hilfe für hirnverletzte Kinder)

hiki unterstützt und entlastet Familien mit hirnverletzten Kinder. Der Verein bietet Entlastungs-Einsätze mit Pflegeleistungen an.

Interessante Links

Entlastungsangebote

Können Eltern selbst als pflegende Angehörige angestellt werden und wenn ja, wo?

Viele Eltern übernehmen selbst die aufwendige Pflege ihres betroffenen Kindes. Mittlerweile gibt es Spitex-Organisationen, die pflegende Angehörige anstellen. So können diese ihre geleisteten Stunden in Rechnung stellen und erhalten so pro Stunde rund 33 Franken brutto.


Im Folgenden sind ein paar Beispiele angegeben, die ein solches Angebot haben:

AsFam

AsFam unterstützt pflegende Angehörige bei der Pflege zu Hause und steht Eltern von Kindern mit seltenen Krankheiten zudem mit Fachwissen zur Seite. Pflegende Angehörige werden dabei unterstützt, indem AsFam diese mit Arbeitsverträgen anstellt und ihnen für die Dauer der erbrachten Pflegeleistungen einen Lohn und Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. Die erbrachten Grundpflegeleistungen für ein Familienmitglied werden mit der zuständigen Versicherung abgerechnet. Dabei wird ein Stundenlohn von CHF 33.50 brutto berechnet (entspricht dem aktuellen IV-Assistenzbeitrag und beinhaltet sämtliche Sozialversicherungsleistungen).

solicare AG

Für die häusliche Pflege eines Familienmitglieds können Eltern (also pflegende Angehörige) bei solicare eine finanzielle Entschädigung, persönliche Betreuung und Unterstützung durch diplomierte Pflegefachpersonen sowie Stellvertretungs- und Entlastungsangebote erhalten. Die Leistungen der Grundpflege rechnet solicare als Spitexorganisation mit der zuständigen Versicherung ab. Davon erhalten pflegende Angehörige einen Stundenlohn von CHF 33.50 brutto und private Sozialversicherungsbeiträge (z.B. AHV, ALV, KTG, UVG, BVG).  Bei solicare werden auch Angehörige ohne Pflegehelfer-Diplom angestellt.

Wann habe ich Anspruch auf eine Assistenz und wo finde ich diese?

Der Assistenzbeitrag der IV soll Menschen mit erheblichem Assistenzbedarf und gesicherter Diagnose ein möglichst selbstbestimmtes Leben ausserhalb von Heimstrukturen ermöglichen. Mit dem Assistenzbeitrag können Menschen mit einer Behinderung (bzw. stellvertretend ihre Eltern) anstelle eines Heimeintritts Personen beschäftigen, die sie im Alltag zu Hause unterstützen. Die Beschäftigungen einer Assistenzperson können von Pflege und Überwachung, über Reinigung, Einkäufe oder Freizeitaktivitäten bis hin zu Unterstützung bei Admi­nistrationsarbeiten oder Begleitung zu Terminen reichen.


Mehr Informationen zum Assistenzbeitrag findet ihr unter der Kachel Versicherungsleistungen, Beantragung und Durchsetzung.


Wenn ihr nach einer Assistenzperson sucht, empfiehlt es sich in Lokalzeitungen oder Infoboards der Gemeinden und Ein­kaufszentren zu schauen und auf folgenden Plattformen zu inserieren:

Wo erhalte ich Hilfsmittel für die Pflege meines erkrankten Kindes?

Finanzierung durch die IV

Ortho-Team

Das Ortho-Team ist Innovations- sowie Marktführer in der Herstellung von Hilfsmitteln der Kinder-Orthopädie- und -Rehatechnik. Hierfür ist es schweizweit in verschiedenen Kantonen vertreten, um Betroffenen trotz körperlicher Behinderung eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen.

Procap Kleinanzeigen

In der von Procap Schweiz organisierten elektronischen Börse können gratis Kleinanzeigen für die Rubriken Hilfsmittel, Partnerschaft/Freundschaft, Assistenz, Dienstleistung und Diverses aufgegeben bzw. gesucht werden.

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Kleinanzeigen

SAHB IV Depot & Occasionsmarkt

Das Hilfsmitteldepot der Invalidenversicherung (IV-Depot) wird im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) bewirtschaftet. Dort werden 1) hochwertige Occasions-Hilfsmittel verliehen und verkauft, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In den Werkstätten der Depots werden die gebrauchten Geräte nach klaren Qualitätsrichtlinien revidiert und kontrolliert und für den nächsten Einsatz vorbereitet. Zudem ist 2) ein Occasionsmarkt rund um die Uhr online verfügbar und vermittelt privat finanzierte Occasions-Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, gratis und unkompliziert. Die Inserate werden innerhalb einer Arbeitswoche von der SAHB geprüft und im Occasionsmarkt freigeschaltet.

Schweizerische Muskelgesellschaft

Im Bereich Mobilität bietet die Schweizerische Muskelgesellschaft für muskelerkrankte Kinder und Jugendliche Informationen und Unterstützung zu Thematiken wie Rollstühle, Swiss-Trac, Treppenlifte/Rampen, Schuheinlagen/Orthesen, Fahrräder etc.

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Hilfsmittel

Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind

Die Stiftung für das cerebral gelähmte Kind bietet eine Reihe von Hilfsmitteln (oder finanzielle Unterstützung) im Bereich Mobilität und Pflege an oder verweist auf Stellen, über welche man diese beziehen kann.

Swiss Handicap AG

Die nationale Messe für Menschen mit und ohne Behinderung greift Themen rund um das Leben mit einer geistigen, körperlichen, psychischen oder sensorischen Behinderung auf. Viele Aussteller*innen präsentieren Lösungen, Hilfsmittel, Services und Trend. Zudem gibt es ein umfangreiches Event- und Vortragsprogramm sowie viele sportliche Aktivitäten zum Mitmachen.

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Swiss Handicap AG

Sonstige Portale

Auf Social Media-Plattformen gibt es diverse Elterngruppen von Kindern mit seltenen Erkrankungen und besonderen Bedürfnissen. Schaut beispielsweise einmal in unsere KMSK Facebook Gruppe, dort wird das ein oder andere Second Hand angeboten oder andere Familien haben wertvolle Tipps für euch parat. Zudem kann Ausschau auf Ebay Kleinanzeigen, Ricardo und Co gehalten werden.


Schaut hierfür bei

Austausch mit betroffenen Familien

Wichtige Fragen - Betreuung

Welche Angebote gibt es für die Betreuung von erkrankten Kindern – ohne die Übernahme pflegerischer Tätigkeiten – im eigenen Zuhause und im Alltag?

Care.com Switzerland AG

Care.com ist eine digitale Plattform zum Finden und Koordinieren von Betreuungsanbieter*innen in der Schweiz. Diese umfasst unter anderem Kinderbetreuung und kann z.T. für die Betreuungssuche für betroffene Kinder oder alternativ für die Geschwisterkinder genutzt werden.

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Kinderbetreuung

Entlastungsdienst

Der Entlastungsdienst übernimmt stellvertretend für die Eltern die Betreuung (nicht Pflege) ihres Kindes und ermöglicht regelmässige Freizeit und Ruheinseln für Familien. Betreuende werden in der Regel nicht für einmalige Einsätze vermittelt, sondern stellen meist eine regelmässige und zuverlässige Hilfeleistung dar. Betroffene Familien beteiligen sich an den Kosten für die Entschädigung der Betreuenden. Als Non-Profit-Organisation können die Dienstleistungen zu günstigen Konditionen angeboten werden. Dadurch können Betroffenen mit geringem Einkommen Vergünstigungen gewährt werden. In einigen Kantonen laufen die Entlastungsdienste über Pro Infirmis und nicht über den Entlastungsdienst Schweiz. Es gelten dabei jedoch die gleichen Inhalte/Bedingungen wie beim Entlastungsdienst Schweiz.

Glanzzeit

Glanzzeit ist eine Vermittlungsstelle für Kinderbetreuung zu Hause. Diese bietet Entlastung in der Kinderbetreuung und bei Bedarf zusätzlich im Haushalt mit Putzen, Kochen, Waschen, Einkaufen etc. Eine sogenannte "Glanzfrau" unterstützt Familien an den von ihnen gewünschten Tagen und zu den erforderlichen Zeiten, z.B. bei Betreuungsengpässen, bei psychischer Überlastung oder als Ergänzung zur Kita. Es sind auch Wochenend- und Nachteinsätze möglich.  

Nachbarschaftshilfe Schweiz

Das  Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz bietet Unterstützung (insbesondere Betreuung und Begleitung, Entlastung von pflegenden Angehörigen), die kostenlos ist und von Freiwilligen erbracht wird, die sich ihre Einsatzstunden gutschreiben lassen können. Auf diese Zeitgutschriften können sie zurückgreifen, wenn sie selber Unterstützung brauchen.

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Nachbarschaftshilfe Schweiz

Schweizerisches Rotes Kreuz

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) bietet viele Informationen und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige. Daneben bietet das SRK eine Kinderbetreuung zu Hause in Notsituationen. Prüft das Angebot in eurem Kanton. Falls euer Rotkreuz-Kantonalverband keine Kinderbetreuung anbietet, kennen die Verantwortlichen vom SRK meist gute Alternativen.

Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind

Für Familien mit einem cerebral bewegungsbeeinträchtigten Kind im Vorschulalter vermittelt die Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind Praktika für angehenden Pflegefachpersonen HF. Die Einsätze dauern zwei Wochen und finden an fixen Daten, in der Regel im November/Dezember statt.

Interessante Links

Entlastung

Stiftung KIFA Schweiz

Die Stiftung KIFA Schweiz bietet neben einer Kinderspitex auch Entlastungsangebote für Familien von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Soforthilfe, Ferienwoche, Pflegekosten-Zuschuss etc.) an.

Interessante Links

Entlastung

Welche temporären externen Angebote für betroffene Familien gibt es hinsichtlich Betreuung und Entlastung?

Neben der Pflege und Betreuung von betroffenen Kindern im eigenen zu Hause, können auch externe Angebote von heilpädagogischen Häusern und Stiftungen eine Möglichkeit für Eltern sein, eine Entlastung im Alltag zu finden. Hier können sie ihre Kinder z.T. an bestimmten Tagen, Wochenenden, in den Ferien etc. professionell betreuen lassen.

Welche Entlastungsangebote gibt es für Eltern, wenn sich ihr Kind im Spital befindet?

Aladdin-Stiftung

Aladdin-Freiwillige besuchen Kinder im Spital während der Abwesenheit der Eltern, um die Angehörigen zu entlasten und gleichzeitig den kleinen Patient*innen ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Zudem bietet die Aladdin-Wohnung in Winterthur Familien hospitalisierter Kinder unmittelbare Nähe zum Spital und einen Ort der Ruhe und des Rückzugs. So steht im Kantonsspital Winterthur eine Zweizimmerwohnung bereit für Eltern, deren Kind längere Zeit in Spitalpflege verbringen muss. Kosten: erste Nacht CHF 30.-, jede weitere Nacht CHF 10.-.

Kinderkrebshilfe Schweiz

Die Vereinigung unterstützt Familien in der Begleitung von betroffenen Kindern und ihren Eltern während der Therapie auf der Krebsstation des Kinderspitals Zürich.

Zudem bieten sie betroffenen Eltern eine Unterkunft in der Nähe des Kinderspitals an und sie organisieren regelmässige Kaffeetreffen, damit sich Eltern mit anderen betroffenen Eltern austauschen können.

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Betreuung Kinderkrebshilfe

Ronald McDonald Kinderstiftung (BL, BS, GF, LU, SG)

In den Ronald McDonald Häusern können sich die Familien kranker Kindern vom hektischen Spitalalltag erholen und sich mit anderen Betroffenen austauschen. Pro Nacht und Zimmer bezahlen die Familien einen symbolischen Unkostenbeitrag zwischen 15 und 20 Franken.

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Elternhäuser

Welche Kita-, Kindergarten- und (Tages-)Schulangebote gibt es für Kinder- und Jugendliche mit einer seltenen Erkrankung?

Welche dauerhaften externen Wohnmöglichkeiten gibt es für Kinder und Jugendliche mit seltenen Erkrankungen?

Bestimmte heilpädagogische Häuser und Stiftungen bieten für Eltern zudem die Möglichkeit, ihr Kind in ein (Teil-)Internat zu geben, in welchem es professionell betreut und gepflegt und gemäss seinen Bedürfnissen gefördert wird.

Welche Stellen bieten Entlastungs- und Betreuungsmöglichkeiten im Bereich der Palliative Care?

Wichtige Fragen - Alltagserleichterung

Wer bietet Fahrdienste für behinderte Kinder an und/oder vermietet Fahrzeuge für betroffene Familien an?

easyCab AG

easyCab bietet schweiz- und europaweit Liegendtransporte in Begleitung von medizinischem Fachpersonal an sowie Rollstuhl- und Fussgängertransporte bei bestätigter medizinischer Notwendigkeit.

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Patientenverlegungen

pro pallium

pro pallium bietet einkommensschwachen Familien einen kostenlosen Fahrdienst. Das Angebot wird durch Spenden finanziert. Der Fahrdienst kann für Transporte von pro pallium-Kindern und Begleitpersonen (Eltern, Bezugspersonen oder pro pallium Freiwillige) gebucht werden. Als Transporte gelten zum Beispiel Ausflüge mit einem betroffenen Kind, das Bringen oder Abholen von einem Lager-, Ferien- oder Spitalaufenthalt.

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Fahrdienst

Schweizerische Muskelgesellschaft

Im Bereich Mobilität bietet die Schweizerische Muskelgesellschaft für muskelerkrankte Kinder und Jugendliche Informationen und Unterstützung zu Thematiken wie Motorfahrzeuge, Auto mieten, Fahrdienste etc.

Interessante Links

Hilfsmittel

Schweizerischen Rotes Kreuz

Kinder mit erheblichen Beeinträchtigungen und ihre Begleitpersonen können für Gesundheitsfahrten auf die Dienste des Rotkreuz-Fahrdienstes zurückgreifen.

Eine freiwillige Begleitperson des SRK bringt betroffene Familien mit einem geeigneten Fahrzeug an ihr Ziel. Diese Dienstleistung ist kostenpflichtig.

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Fahrdienst

Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind

Die Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind verfügt über eine Flotte von bedarfsgerechten Fahrschulautos, die von speziell dafür geschulten Fahrlehrer*innen ausgeliehen werden können. Dies ermöglicht Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung den Erwerb des Fahrscheins. Zudem ist die Stiftung in Zusammenarbeit mit Europcar in der schweizweiten Vermietung von behindertengerechten Autos und Kleinbussen tätig.

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Mobilität

Spitex-Mobile

Die Kinderspitex hat mit der privaten Firma "Spitex Mobile" eine Kooperation aufgebaut, damit den Familien von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in der ganzen Schweiz rollstuhltauglich umgebaute Fahrzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Lediglich für den Treibstoff müssen die Eltern selbst aufkommen. Der Spitex Mobile Familienbus kann nach Verfügbarkeit bis zu zwei Wochen ausgeliehen werden.

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Familienauto

Tixi Fahrdienste (AG, AI, AR, SG, ZG, ZH)

Die "TIXI Fahrdienste für Menschen mit einer Behinderung" sind gemeinnützige Vereine für mobilitätseingeschränkte Personen, welche die öffentlichen Verkehrsmittel nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen nutzen können.

Was ist der Eurokey und wo kann man ihn erhalten?

Der Eurokey ist eine Dienstleistung von Pro Infirmis. Es handelt sich um ein in Europa verbreitetes Schliesssystem, das mit einem Universalschlüssel geöffnet werden kann. Durch ihn erhält man Zugang zu Aufzügen, Hebebühnen, hindernisfreien Umkleideräumen und Toiletten sowie anderen Anlagen, die für Menschen mit Behinderung eingerichtet sind.

Sämtliche Eurokey-Standorte können unterwegs mit der kostenlosen Smartphone-Applikation "eurokey" lokalisiert werden. Der Schlüssel kann gegen eine einmalige Gebühr von CHF 25.– bezogen werden.

Wichtige Fragen - Reha

Welche Reha-Einrichtungen sind für Kinder mit seltenen Krankheiten und ihre Familien empfehlenswert?

Adeli Medical Center (Slowakei)

Das ADELI Medical Center ist ein internationales Rehabilitationszentrum, das auf die Behandlung von Patient*innen mit neurologischen Defiziten spezialisiert ist. Folgende Diagnosen gehören zu den Kernkompetenzen: Zerebralparese, Schlaganfall, traumatische Gehirnverletzung sowie angeborene neurologische Defizite.

Interessante Links

Reha

Kinder-Reha Schweiz

Die Kinder-Reha Schweiz gehört zum Universitäts-Kinderspital Zürich. Hier werden Kinder und Jugendliche betreut, die an den Folgen angeborener oder erworbener Krankheiten oder Verletzungen leiden.

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Reha-Angebot

Nachsorgeklinik Tannheim (Deutschland)

Die Nachsorgeklinik Tannheim bietet eine familienorientierte Nachsorge für betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familie. Hier werden individuelle Therapiepläne entwickelt, die sowohl psychische als auch körperliche Folgen der seltenen Krankheit betreffen.

Interessante Fach-Beiträge aus den KMSK Wissensbüchern «Seltene Krankheiten»

1. KMSK Wissensbuch «Seltene Krankheiten – Einblicke in das Leben betroffener Familien»

Helene Meyer-Jenni, Kinderspitex Zentralschweiz: «Professionelle Pflege zu Hause»


Franziska Holdener, Entlastungsdienst, Insieme Innerschwyz, Entlastungsdienst «Zyt ha» : «Luft für die Eltern, Abwechslung für das Kind»

2. KMSK Wissensbuch «Seltene Krankheiten – Der Weg - Genetik , Alltag, Familien- und Lebensplanung»

Sarah Müller, Entlastungsdienst Schweiz, Kanton Zürich: «Grenzen der Belastbarkeit – wie Eltern damit umgehen können»


Jasmine Mayr, Kinderspitex Ostschweiz: «Wie betroffene Mamas neue Kraft schöpfen können»

5. KMSK Wissensbuch «Seltene Krankheiten – Digitale Wissensplattform für Eltern und Fachpersonen»

Sabina di Giusto, Stiftung Joël Kinderspitex, Schweiz:

Wer hilft, wenn betroffene Eltern an ihre persönlichen Grenzen kommen?


Anja Gestmann, Entlastungsdienst Schweiz, Aargau-Solothurn:

Überlastung vorbeugen – Hilfe annehmen


Orlande Vetter, Ronald McDonald Haus Stiftung Bern: Nähe hilft beim Heilungsprozess


Fabienne Jenni, Proinfirmis Zug: Passende langjährige Assistenzpersonen zu finden, ist oft Glückssache